O du fröhlicher Hund, o du seelige Katze

6. Dezember 2014

Kerzen flackern. Plätzchenduft erfüllt die Räume. Im Radio wird Weihnachtsmusik gespielt. Die besinnliche Adventszeit hat begonnen.

Wir, das Praxisteam der Kleintierpraxis Oberursel, wünschen Ihnen eine gute Vorweihnachtszeit.

Damit Sie diese mit Ihrem Haustier in vollen Zügen genießen können, haben wir einige Tipps für Sie:

Sie haben eine Katze im Haushalt? Dann verzichten Sie besser auf das Aufstellen von Weihnachtssternen, da diese Pflanze für Katzen giftig ist. Auch die beliebten Mistelzweige, an denen Katzen gerne herumnagen, sind leider giftig für sie. Ebenso Schneespray, das für die Dekoration an Fenstern gerne benutzt wird. Beim Belecken können Katzen die giftigen chemischen Wirkstoffe aufnehmen.

Ihren Weihnachtsbaum und ihre Dekoration sollten Sie gut sichern, damit Ihre Katze beim Klettern den kostbaren Schmuck nicht herunterwirft oder sich gar verletzt, während sie im Baum turnt oder in Scherben tritt. Engelshaar und Lametta gehört in einem Katzenhaushalt auf keinen Fall an den Christbaum. Wenn Katzen damit spielen und Teile davon verschlucken, kann es zu Verletzungen im Magen-Darm-Bereich kommen. Das Gleiche gilt für glitzernde Geschenkbändchen, mit denen vor allem junge Katzen sehr gerne spielen. Es gibt so viele Dekorationsideen, die „katzentauglich“ sind. Werden Sie kreativ, basteln Sie Ihren eigenen Weihnachtsschmuck und bedenken Sie stets den natürlichen Spieltrieb Ihrer Katze.

Sie haben einen Hund im Haushalt? Welpen und Junghunde, die die erste Weihnachtssaison in Ihrem Haushalt miterleben, wissen nicht, wieso wir Menschen plötzlich einen Baum in der Stube aufstellen, an den man nicht (wie von draußen gewöhnt) pinkeln darf. Und sie können auch nicht wissen, dass die Zweige als Dekoration dienen und nicht zum Stöckchen-Werfen. Haben Sie Geduld und zeigen Sie Ihrem Vierbeiner, welches Verhalten Sie sich von ihm wünschen. Heiße Backbleche mit reihenweise frisch gebackenen Plätzchen sollten Sie dort abkühlen lassen, wo Ihr Hund nicht dran kommt, weit hinten auf der Küchenzeile oder in einem separaten Raum. So können Sie Verbrennungen verhindern.

Für Hunde- sowie Katzenhalter empfiehlt es sich außerdem, keine offenen Teller mit Plätzchen in der Reichweite von Tieren aufzustellen. Vor allem Nüsse und Schokolade sind für Tiere schädlich. Das in Schokolade enthaltene Theobromin, das vor allem in dunklen Schoko-Sorten enthalten ist, kann für Hunde und Katzen tödlich sein. Schoko-Nikoläuse sollten deshalb nicht unter den Weihnachtsbaum gelegt werden, wo Ihr Tier sie „auspacken“ und „verputzen“ könnte. Lebensmittel, die für Menschen gedacht sind, können für unsere Haustiere schädlich sein. Bitte denken Sie daran und verwöhnen Sie Ihr Tier lieber mit geeigneten Hund- bzw. Katzen-Leckerchen. Auch wenn wir glauben, unserem Tier etwas Gutes damit zu tun, wenn wir ihm/ihr ein Stückchen vom Festtagsbraten abgeben, schaden wir ihm damit leider eher. Vor allem Gewürze, Fett und Knochenreste können Magen-Darm-Probleme auslösen.

Wenn Sie auch Ihrem Tier eine besondere Freude zu Weihnachten machen möchten, schenken Sie ihm lieber ein neues Spielzeug oder Pflegeprodukt statt kalorienreiche Snacks. Denn genau wie bei uns Menschen muss auch bei unseren Tieren der Winterspeck, der auf den Hüften gelandet ist, im Frühjahr wieder mühsam abtrainiert werden. Da ihr Tier nicht selbst Entscheidungen für sich treffen kann, handeln Sie bitte stets in seinem besten Interesse.

Dazu gehört auch der Verzicht auf offene Kerzen ohne Beaufsichtigung. Adventskranz und Christbaum sehen mit modernen LED-Kerzen genauso hübsch geschmückt aus wie mit echten Kerzen. Die Verletzungs- und Brandgefahr haben Sie damit aber sogleich gebannt und können in Ruhe Zeit mit ihrer Familie und ihrem Tier verbringen, ohne die ganze Zeit auf der Hut sein zu müssen. Auch Duftlämpchen, Raclette Grills und Fondue-Töpfe sollten nicht unbeaufsichtigt in einem Raum aufgestellt werden, in dem sich ein Tier aufhält. Denn Sie möchten Ihr Weihnachtsfest ja in Ruhe zu Hause genießen und nicht ihm Notdienst Ihrer Tierarztpraxis …

Was uns ein großes Anliegen ist: Tiere sind keine Geschenke!

Ein Heimtier muss zu seinem Halter passen und erwünscht sein. Die Anschaffung sollte vorher gründlich überlegt und vorbereitet werden. Als Geschenk eignet sich ein lebendiges Tier nicht, auch wenn es auf vielen Kinder-Wunschzetteln ganz oben steht. Unwissenheit und ein voreiliger Kauf schaffen nicht nur böse Überraschungen für den beschenkten Halter, sondern auch großes Tierleid. Jedes Jahr wieder sind die Tierheime nach der Weihnachtszeit leider total überfüllt. Bitte verzichten Sie daher auf der Verschenken von lebenden Tieren!