Hitze über Hessen!

13. August 2013

 

Hund hechelt

Hitzschlag:

In der tierärztlichen Praxis werden bei erhöhten Umgebungstemperaturen regelmäßig Tiere mit Hitzschlag vorgestellt. Selbst, wenn die Notfall-Behandlung zunächst erfolgreich erscheint, drohen als Spätschäden Nierenversagen und Gerinnungsstörungen mit Todesfolge.

Der klassische Hitzschlag entsteht, wenn ein Tier im heißen oder sich unerwartet erwärmenden Auto gelassen wird. Dies kann für das Tier schnell zu einem lebensbedrohlichen Notfall werden. Die Symptome einer Überhitzung sind Hecheln, Unruhe, Schwäche, Teilnahmslosigkeit bis hin zu Bewegungsstörungen wie Schwanken oder unkoordinierter Gang.

Die wichtigste Maßnahme ist, das Tier erst einmal  in den Schatten zu  bringen und vorsichtig zu kühlen. Dazu kann man das Tier mit lauwarmen Wasser abspritzen (beginnend an  den Pfoten über die Beine, das Hinterteil, über den Rücken zum Nacken) odermit  kühlen Umschlägen behandeln. Eine langsame Abkühlung ist hierbei wichtig. Danach kann der Transport in einem gekühlten Auto zum Tierarzt erfolgen. Eine weitere Hitzebelastung sollte unbedingt vermieden werden. In der Tierarztpraxis sollte man sich sicherheitshalber vorher anmelden (lassen), damit auch ein Tierarzt vor Ort und einsatzbereit ist, um das Tier entsprechend notfallmäßig behandeln zu können. Die Behandlung beim Arzt besteht aus kühlen Infusionen, Medikamenten und evtl. auch Sauerstoffzufuhr. Meist wird auch ein Antibiotikum als Nachbehandlung eingesetzt, da durch den Hitzschlag und der daraus resultierenden Minderdurchblutung der inneren Organe eine geschwächte Abwehrlage im Körper entstehen kann, die das Auftreten von bakteriellen Infektionen begünstigt.

Kleine Heimtiere:

Von unseren Haustieren sind vor allem Kaninchen und Meerschweinchen sehr hitzeanfällig – auch ohne Transportsituationen oder Aufenthalt in aufgeheizten Fahrzeugen. Daher sollten die Außengehege und Käfige bei diesen hitzeempfindlichen Tierarten immer zum größten Teil im Vollschatten stehen.  In der Wohnung empfiehlt sich ein kühler Ort, der sich während starker Sonneneinstrahlung abdunkeln lässt. Wasser sollte stets frisch zur freien Verfügung stehen. Im Sommer kann zusätzlich zum sonst vorhandenen Trinknapf eine weitere flache, standfeste Schale mit Wasser angeboten werden. Hier können die Tiere dann auch beispielsweise die Pfoten eintunken.

Warum sollten Hunde im Sommer nicht zu viel am Fahrrad laufen?

Unabhängig von der Außentemperatur sollten Hunde grundsätzlich immer nur entsprechend ihres aktuellen Trainingszustandes belastet und gefordert werden. Wie bei einem Sportler kann durch ein aufbauendes Training ein Hund in seiner individuellen Kondition und damit seine körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Hunde sollten aber nicht nur körperlich ausgelastet werden, sie wollen immer auch gerne ihren Kopf gebrauchen. Hier gibt es zahlreiche spielerische Aufgaben, die Tieren auch ein mentales Training bieten. Dies kann in Zeiten von reduzierten Gassigängen helfen, die fehlende körperliche Bewegung auszugleichen.

Bei extremen Umgebungstemperaturen wie großer Hitze sind Hunde mehr gefährdet sich zu überanstrengen bzw. sich einen Sonnenstich oder Hitzschlag zu holen als der Mensch. Hunde sollten daher bei hochsommerlichen Temperaturen vor allem nur in der kühlen Tageszeit (morgens) ausgeführt  werden. Über den Tag  bietet man den Tieren am besten  nur eine kurze Gassirunde zum Verrichten der Geschäfte an.  In schattigen Gefilden wie z.B. im dichten Wald ist vielleicht auch eine etwas größere Runde zumutbar, am besten mit einer Möglichkeit für den Hund, sich zwischendurch nach eigenem Belieben abzukühlen (z.B. in einem Bach oder See).

Die Belastbarkeit hängt individuell vom Gesundheitszustand des Tieres ab. Auch hier gilt: Alte und kranke Tiere sind deutlich mehr gefährdet. Eine große Fahrradtour oder Joggingrunde sollte bei heißem Wetter tagsüber auch für trainierte, gesunde Hunde tabu bleiben.