Tipps zum Transport von Tieren im Hochsommer

2. August 2013

Katzenkinder

Hitze bedeutet für jeden Körper Stress. Der Körper wendet bei kalten oder warmen Umgebungstemperaturen mehr Stoffwechselarbeit auf, um seine eigene Temperatur im Normalbereich zu halten. Nur in diesem Normalbereich können die inneren Organe richtig funktionieren. Patienten mit Grunderkrankungen – vor allem solche, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen – sind in Extremsituationen noch mehr gefährdet als gesunde Individuen. Bei extremen Temperaturen kann der Körper nach einer bestimmten Zeit seine Körpertemperatur nicht mehr korrekt aufrecht halten. Die Temperatur passt sich dann langsam der Umgebungstemperatur an. Ein Erfrieren bzw. Sterben an Hitzschlag durch akutes Herz-Kreislauf-Versagen ist die Folge.

Wenn es nicht unbedingt sein muss, sollten Tiere an sehr heißen Tagen gar nicht transportiert werden. Sollte es doch notwendig sein, ist ein klimatisiertes Transportmittel unabdingbar. Der Transport sollte am besten in den kühleren Stunden des Tages (morgens) erfolgen. Fragen Sie unser Praxisteam, denn wir sind bemüht, unsere Terminsprechstunde an die Witterung anzupassen.

Während des Transports können Sie Trinkwasser in einem geeigneten Gefäß anbieten. Kühlakkus können beispielsweise unter ein Handtuch in die Transportbox gesteckt werden (Achtung: direkten Kontakt mit den Akkus vermeiden). Angefeuchtete dünne Baumwolltüchern können sowohl über die Box (Achtung: nicht dick einpacken, sondern auf eine ausreichende Belüftung des Boxen-Inneren achten) als auch auf das Tier gelegt werden. Bei Kaninchen kann ein angefeuchtetes Tuch auf oder um die Ohren gelegt werden. Dies sorgt bei den gut durchbluteten Ohren für direkte Kühlung und wird meist von den Tieren gut toleriert. Auch ein Befeuchten des Fells ist hilfreich. Sollte bereits eine Überhitzung vorliegen, gilt grundsätzlich (wie auch beim Mensch): ein stark überhitztes Lebewesen nicht komplett und zu schnell abkühlen.

Auch bei der Unterbringung der Tiere zuhause können diese Maßnahmen angewandt werden. Bei kleinen Heimtieren wie Meerschweinchen und Kaninchen sollte das Gehege bzw. der Stellplatz in der Wohnung im Schatten liegen. Da diese Tierarten besonders hitzeempfindlich sind. Körperliche Belastungen wie z.B. mit Hunden Radfahren oder Joggen gehen, sollten ebenfalls nur in kleinem Rahmen bzw. nach individueller Belastbarkeit des Tieres erfolgen.

Der dramatische und schnelle Temperaturanstieg in einem abgestellten Auto kann nicht oft genug betont werden. Es reicht nicht aus, ein oder auch alle Fenster einen Spalt geöffnet zu lassen. Die Temperatur im Auto, vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung, aber auch im Schatten, steigt innerhalb kürzester Zeit extrem an: Bereits bei 20° C Außentemperatur erreicht die Temperatur im Fahrzeug nach 5 Minuten 24°C, nach 10 Minuten 27°C, nach 30 Minuten 36°C und nach einer Stunde sind es 46°C im Auto!  Eine Todesfalle für ein eingeschlossenes Lebewesen.