Weibliche Zwergkaninchen kastrieren

14. August 2012

Kaninchenmädchen

Kaninchen leben gesellig und sind nicht für die Einzelhaltung geeignet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Gruppen zusammenzustellen:

ein Rammler mit mehreren Kaninchendamen

ein Pärchen aus Böckchen und Weibchen

ein Pärchen aus gleichgeschlechtlichen Tieren.

Mit Eintritt der Geschlechtsreife (ca. 12. Woche) entstehen häufig Probleme in der Gruppe, die alle Kaninchen in Unruhe und Stress versetzen. Unkastrierte Böckchen treten in Konkurrenz miteinander und können sich und andere Tiere bei Rangordnungskämpfen schwer verletzen. Auch wenn zwei Weibchen oder zwei Böckchen zusammen leben, die sich bereits von Geburt an kennen oder Geschwister sind, können Aggressionen auftreten, die sich nur noch mit der Trennung der Tiere beheben lassen.

Bei einem Pärchen dient die Kastration des Rammlers vor allem der Vermeidung von unerwünschtem Nachwuchs. Nach neusten Erkenntnissen sollten Tiere beider Geschlechter kastriert werden. Ein geschlechtsreifer Rammler kann noch bis zu 6 Wochen nach seiner Kastration zeugen, weshalb nach der OP eine Karenzzeit einzuhalten ist, bis die Tiere wieder zusammengesetzt werden können. Wer sein Böckchen vor der 12. Woche kastrieren lässt, d. h. vor Eintritt der Geschlechtsreife, erspart sich diese Trennungszeit.  Weibchen werden im
günstigsten Fall mit dem 4. Monat kastriert. Dabei steht die Vermeidung von Nachwuchs nicht im Vordergrund. Wichtiger sind die Unterbindung von Aggressivität und Rangordnungskämpfen, ein besseres Handling des Tieres, Stressreduzierung für die Gruppe und die Gesundheitsprophylaxe durch Vermeidung von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Ein Großteil der weiblichen Kaninchen entwickelt mit zunehmendem Alter Erkrankungen der Gebärmutter oder des Gesäuges. Es können Entzündungen, Vereiterungen oder sogar bösartige Tumore entstehen. Beugen Sie Krankheiten, Konflikten und Aggressionen vor, indem Sie Ihre Tiere kastrieren lassen. Für ein friedliches Zusammenleben!