Zahnbehandlungen von Hund und Katze gehören in professionelle Hände!

11. Juni 2012

Katze lächelt

Inzwischen bieten immer mehr Hundepflegesalons eine „professionelle Zahnreinigung“ mit Ultraschall ohne Narkose an. Die Tierärzteschaft, die „Deutsche Gesellschaft für Tierzahnheilkunde“ und der bpt (Bundesverband praktizierender Tierärzte) warnen gezielt vor diesen Behandlungen durch Laien.

Vier von fünf Hunden und Katzen entwickeln im Laufe Ihres Lebens parodontale Erkrankungen. Zahnfleisch, Zahnhalteapparat und Kieferknochen können betroffen sein. Es kann zum Zahnverlust kommen. Die Belastung durch bakterielle Zahnbeläge und Zahnstein können innere Organe wie Herz, Nieren und Leber schädigen.

Deshalb ist die häusliche Zahnpflege so wichtig, die durch eine jährliche Zahnkontrolle beim Tierarzt ergänzt werden sollte. Der Tierarzt überprüft dabei das Zahnfleisch, die Zahnfleischtaschen, Schmerzhaftigkeit, Beläge und krankhafte Veränderungen.

Eine korrekt durchgeführte Zahnbehandlung mit der Reinigung von Krone und Wurzel, Entfernung von Belägen und Zahnstein, gegebenenfalls Entfernung einzelner Zähne kann nur in Sedation / Narkose durchgeführt werden. Auch wenn beim Menschen Eingriffe mit lokaler Betäubung durchgeführt werden, würde das Tier die Behandlungen am geöffneten Maul nicht tolerieren. Die Geräusche des Ultraschallgerätes stellen für das Hörvermögen der Tiere eine große Belastung dar und die Schmerzhaftigkeit kann von den Tieren nicht eingeordnet und verarbeitet werden. Zur Kühlung des Ultraschallgeräts wird mit Wasser gespült, das in die Maulhöhle einsprüht. Ohne Narkose kann es zu Panik und Abwehrreaktionen des Tieres kommen, die schwere Verletzungen bei Tier und Mensch verursachen können. Außerdem könnten gravierende Verhaltensstörungen entstehen.

Folglich gehört die Zahnbehandlung von Tieren in tierärztliche Hände. Die laienhafte kosmetische Behandlung, die in Salons derzeit angeboten wird, entfernt lediglich den sichtbaren Zahnstein an der Krone. Chronische Entzündungen und zugrunde liegende Probleme werden so kaschiert und können das Wohlgefühl und die Gesundheit des Tiers weiterhin gefährden. Hierbei handelt es sich nicht um eine medizinische sondern um eine kosmetische Behandlung.

Ohne Narkose, ausreichende Diagnostik und fachgerechte Therapie ist eine solche Behandlung tierschutzwidrig. Gehen Sie nicht mit jedem Trend – Ihrem Tier zuliebe!