Kaninchen schützen durch regelmäßige Impfungen

8. März 2012

Zwergkaninchen gehören zu den beliebtesten Haustieren, vor allem bei Kindern. Die vergnügten kleinen Heimtiere gelten als pflegeleicht, dabei ist ihre Haltung anspruchsvoller als man im ersten Moment meint. Es ist wichtig, dass die Eltern hinter ihren Kindern stehen und sie bei der Versorgung und Pflege unterstützen.

Im Gegensatz zu Meerschweinchen und kleineren Nagern gehören Zwergkaninchen zu den Heimtieren, die regelmäßig geimpft werden müssen, um sie vor Infektionskrankheiten zu schützen. Am wichtigsten sind die Schutzimpfungen gegen Myxomatose und RHD (auch bekannt als „Chinaseuche“).

RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) ist eine Viruserkrankung, die für ungeimpfte Kaninchen lebensbedrohlich ist. Erkrankte Tiere sterben schnell und oft bereits, bevor offensichtliche Krankheitsanzeichen auftreten. Es kommt vor, dass ein erkranktes Tier am Abend noch munter ist und keine Auffälligkeiten zeigt, am nächsten Morgen aber tot im Käfig liegt oder binnen kurzer Zeit mit Fieber, Krämpfen und blutigem Nasenausfluss verstirbt.
Übertragen wird die Krankheit durch Insekten, von Tier zu Tier und über kontaminierte Gegenstände wie z.B. Kleidungsstücke, Futter, Einstreu, Transportkisten, Trinknäpfe – weshalb auch „Wohnungskaninchen“, die keinen Auslauf im Freien haben, geschützt werden sollten.

Myxomatose ist ebenfalls eine Viruserkrankung, die sich in Deutschland weiter ausbreitet und die die wenigstens erkrankten Tiere überleben. Infizierte Tiere leiden an Schwellungen, vor allem im Kopf- und Analbereich. Die Tiere werden apathisch und verweigern Wasser- und Futteraufnahme. Übertragungswege sind vor allem Stechmücken und Kaninchenflöhe und direkter Kontakt von Kaninchen zu Kaninchen, wobei das Virus auch von Wildkaninchen auf Hauskaninchen übertragen wird.

Geimpft werden können Kaninchen bereits ab der 4. Lebenswoche. Mit einer Wiederholungsimpfung 4 Wochen später ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Auch bei älteren Kaninchen empfiehlt sich eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen im Abstand von jeweils 4 Wochen. Die Myxomatose-Impfung sollte alle 6 Monate aufgefrischt werden. Eine Nachimpfung ist bei der RHD einmal pro Jahr nötig.

Da verschiedene moderne Impfstoffe auf dem Markt sind, lassen Sie sich bitte in der Tierarztpraxis individuell beraten, welcher Schutz für Ihr Tier am besten geeignet ist. Zusätzlich helfen eine gute Stallhygiene, regelmäßige Insektenprophylaxe und im Sommer ein zusätzliches Moskitonetz über dem Stall. Futter, zu dem auch Wildkaninchen Zugang haben, sollte nicht verfüttert werden.

Wenn Sie Ihr Kaninchen impfen lassen möchten, achten Sie bitte darauf, dass das Tier gesund ist. Der Organismus sollte nicht durch eine Erkrankung oder Parasitenbefall geschwächt sein, weil derart belastete Kaninchen keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen können. Gerade jetzt im Frühjahr ist ein zuverlässiger Impfschutz wichtig. Helfen Sie mit, Ihren Zwerg zu schützen!