Zahngesundheit bei Hund und Katze

18. Dezember 2011

Kennen Sie das? Sie lieben Ihre Miezekatze oder Ihren Wauwau ja wirklich über alles. Wenn da nicht dieser unangenehme Geruch, der aus dem Maul aufsteigt, wäre… Der lässt jede Schmusestunde zu einer harten Probe werden. Dabei kann es so einfach sein, die Zähne seines Tieres in Ordnung zu halten. Wenn wir Menschen nie die Zähne putzen würden, wie sähe es da bei uns im Mund aus?!


Es gibt  mehrere Möglichkeiten, die Zähne seines Lieblings zu pflegen:

Zum einen kann man sich das Futter zunutze zu machen. Trockenfutter gilt im Allgemeinen als besser für die Zahngesundheit, da das Kauen zu einem gewissen Abrieb an den Zahnflächen führt. Außerdem gibt es spezielle Zahnpflegefutter auf dem Markt, die aufgrund ihrer Textur zusätzlich zahnreinigend wirken. Parallel gibt es Zahnpflege-Leckerchen wie Kaustangen oder -stix. Auch diese Produkte helfen, die Zähne zu säubern. Allerdings  haben sie einen Nachteil: Sie enthalten Kalorien. Und da jeder zweite Hund und jede zweite Katze in Deutschland zu dick ist, ist eine kalorienarme Variante bei übergewichtigen Tieren besser. Desinfizierende Trinkwasserzusätze sind eine gute Alternative. Diese Produkte helfen auch für einen frischen Atem!

Noch besser: Man putzt seinem Tier aktiv die Zähne. Hierfür gibt es spezielle Katzen- und Hundezahncremes. Diese Cremes können von den Tieren problemlos abgeschluckt werden. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen (z. B.  Hühnchen oder Fisch) helfen bei der Akzeptanz. Man kann mit einer Zahnbürste oder auch mit einem Baumwolltuch die Zahncreme auf die Zähne des Tieres auftragen und verteilen. Hierbei gilt: Ein einfaches  Auftragen auf die Zähne ist gut, ein regelrechtes Putzen der Zähne ist besser. Wichtig ist, dass man das Tier langsam und mit Geduld an den Ablauf gewöhnt.

Das dritte Element für gesunde Zähne und damit für ein langes Tierleben ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Diese sollte je nach Bedarf alle paar Monate durchgeführt werden. Beim Menschen wird eine zweimalige Reinigung pro Jahr empfohlen. Da Hunde und Katzen schneller altern als wir Menschen, sollte dies bei der Wahl der Abstände berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall lieber den Tierarzt als Spezialist nachschauen lassen, z. B. im Rahmen der jährlichen Impfung. Schlechte Zähne sind nicht nur hässlich anzuschauen und riechen übel, eine schlechte Zahngesundheit beeinträchtigt den gesamten Organismus. Bakterien aus der Maulhöhle werden über die Blutbahn abgeschwemmt und schädigen u. a. Herz, Leber und Nieren. Schlechte Zähne bedeuten außerdem Schmerzen für die Tiere, auch wenn diese keine eindeutigen Schmerzsymptome zeigen.


Sie können zuhause einen Zahncheck bei Ihrem Tier machen:

1. Frisst oder kaut Ihr Tier abnormal oder meidet es feste Futterbestandteile?
2. Speichelt oder blutet Ihr Tier aus dem Maul?
3. Riecht Ihr Tier unangenehm aus dem Maul?
4. Ist das Zahnfleisch um die Zähne gerötet oder blutig?
5. Fehlen bei  Ihrem Tier Zähne (Hund 42; Katze 30 Zähne)?
6. Sind auf den Zähnen (vor allem hinten nachschauen) Beläge zu sehen?

Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie Ihr Tier bei uns in der Praxis vorstellen. Eine Erkrankung in der Maulhöhle ist sehr wahrscheinlich.